Zu Ehren von Gerhard Charles Rump
Im Schein des Wissens,
du leuchtetest hell,
ein Leuchtturm der Kunst,
in Zeiten so schnell.
Du forschtest tief,
in Kunst und Verstand,
brachtest Licht,
wo Schatten einst stand.
Gerhard Charles Rump,
dein Name klingt klar,
in Hallen der Geschichte,
für immer und wahr.
Deine Werke,
ein Schatz für die Zeit,
in Farben und Worten,
voll Ewigkeit.
Die Kunst der Vergangenheit,
in deiner Hand,
hast du neu belebt,
mit Weisheit und Band.
Als Lehrer und Forscher,
warst du uns ein Licht,
dein Wissen und Leidenschaft,
verlieren wir nicht.
Wir trauern um dich,
doch feiern dein Sein,
in jedem Bild,
im Lichterschein.
Deine Galerien,
voll Leben und Glanz,
zeigen der Welt,
deinen kunstvollen Tanz.
Mit jeder Ausstellung,
jedem Wort,
vermehrtest du Wissen,
an jedem Ort.
Du, der Kritiker,
der Kunstmarkt sah,
dein scharfer Verstand,
war stets für uns da.
In Zeiten der Stille,
denken wir an dich,
dein Lächeln, dein Wissen,
vermissen wir schmerzlich.
Doch in jedem Buch,
in jedem Bild,
lebt dein Geist weiter,
so tief und mild.
In Erinnerung an dich,
und dein großes Werk,
bleibt unser Herz,
niemals leer und stark.
Gerhard Charles Rump,
du warst ein Held,
in den Hallen der Kunst,
bleibst du der Welt.
Lesen Sie Texte von Gerhard Charles Rump.
ANISETOS BESEN
Geschrieben im Castillo
San Rafael de Valderrama,
La Herradura,Granada, Spanien, am 18. August 1993
(c) 1993/2012 by Gerhard Charles Rump
Der Marquis von St Cyr stand
vor dem Revolutionsgericht.
Der Sansculotte fragte ihn
nach seinem Namen.
“Ich bin der Marquis de Saint Cyr”.
“Es gibt keine Marquis mehr.”
“De Saint Cyr.”
“Es gibt keine “de” mehr.”
“Nun – Saint Cyr.”
“Es gibt keine Heiligen mehr.”
“Cyr.” “Es gibt keine “Sire” mehr…”
Er schwamm ziemlich schlaff. Er trieb auf dem Wasser des Pools wie ein weicher Lappen, der von der Großreinigung am letzten Dienstag übrig geblieben war. Das wäre auch ein guter Ausdruck dafür gewesen, wie er sich fühlte. Vor einer Woche erst hatte er den Stahl- und Glastürmen des internationalen Geschäftslebens in Deutschlands Bankenmetropole Frankfurt ade gesagt. Er war zu Helga und Michael nach San Rafael gekommen, um vier sonnendurchtränkte Ferienwochen im Tropental von La Herradura zu verbringen. Das Castillo San Rafael de Valderrama war ein beinahe unwirklicher und äußerst wundervoller Ort, halb versteckt zwischen Jacaranda-, Avocado-, Papaya- und anderen Bäumen, mitten in den terrassierten Bergen, braun, grau, gelb gebrannt von der andalusischen Sonne und der Trockenheit, dunkelgrün gefleckt durch die bewässerten Oliven- und Mandelbäume, die wie seltsame Ketten von Riesenkorallen um die Hügel gelegt waren. Und es hatte alles so begonnen, wie er es sich vorgestellt hatte: Hitze, Sonnenschein, gutes Essen, ein wenig Wein, und ganz viel Zeit, um neue Kräfte aus den Tiefen der Seele hervorzuholen, um wieder fähig zu werden, elf lange Monate für das Geld zu schuften, das man zum Leben unbedingt brauchte.
Er nahm nicht teil an den Kursen in Malerei und Töpferei, die den anderen Gästen des Hauses angeboten wurden. Er hätte sich wohl dafür interessiert, einige Lektionen auf der Gitarre zu bekommen, um sein Flamencospiel zu verbessern. Aber er hatte Zeit gefunden, immerhin, eine kleine Zeichnung des weißwandigen Hauses zu machen, dessen älteste Teile noch aus der Zeit der Phönizier stammten. Er hatte sehr auf Details geachtet, auf die verschiedenen Blumentöpfe, die alten, landwirtschaftlichen Geräte. Ja sogar der Besen, den Aniseto, der Hausmeister, immer benutzte, lehnte an der Mauer und gab der Zeichnung eine sehr malerische Stimmung. Michael, der Herr des Hauses und Maler, hatte sie eine lange Zeit angeschaut, ihm auf den Rücken geklopft und gesagt “Nun, St Cyr, es ist eine hübsche Illustration. Sogar Anisetos Besen ist darauf. Aber Du erzählst eine unglaublich lange Geschichte…” So wusste St Cyr, dass Michael die Zeichnung nicht besonders gut leiden mochte, obwohl er seine Zeichenkünste grundsätzlich anerkannte. Nun, er hatte nie behauptet, dass er ein Künstler sei – es war nur, dass er im Laufe seiner Erziehung einige Zeichenstunden bekommen hatte, so wie jeder englische Gentleman des 19. Jahrhunderts. Manchmal gibt es nur sehr wenig Unterschiede zwischen den Grand Tourist und dem Werbeleiter der späteren Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Am Tage nach der Anfertigung der Zeichnung hatte er sie zum ersten Mal gesehen. Seither war seine Ruhe dahin und seine Erholung gefährdet. Sie war nicht allzu groß, vielleicht 1,65 m, aber sie hatte einen wundervoll geformten Körper, der in ein ziemlich eng sitzendes, schwarzen Kleid gepasst war. Ihr Gesicht war nicht landläufig schön, aber er fand es äußerst attraktiv durch die aufregende und beunruhigende Kombination von mädchenhafter Niedlichkeit und hochnäsiger “gitano”-Strenge. Er schmolz dahin, wenn er dem Fluss ihrer glänzenden schwarzen Haare mit seinen Augen folgte und beim ersten Blick in die unergründliche Tiefe ihrer schwarzen Augen hatte er gefühlt, dass irgend etwas in ihm einen Sprung bekam und er hatte sofort gewusst, dass dieser Sprung nie repariert werden würde. Sehr zu seinem eigenen Erstaunen bekam er sehr schnell Kontakt mit ihr, obwohl die Geschwindigkeit seines Fortschritts vom Standpunkt einer Frankfurter Disco aus als absoluter Stillstand beurteilt worden wäre. Ihr Name war Carmen – das störte ihn nicht so sehr, obwohl er dennoch froh war, dass sie nicht “Maria” hieß. Carmen arbeitete ein wenig auf der Finca, obwohl nicht ganz klar war, wofür sie eigentlich verantwortlich war und wie regelmäßig sie ihren Verpflichtungen nachkam. An einem Tag schien es, dass sie die Köchin war, aber am anderen Tag schon wieder wechselte sie die Wäsche in den Gasträumen und am dritten Tag war sie dabei, die Bananenstauden und die vielen Blumen zu wässern.
Sie entsprach nicht unbedingt dem Bild, das man sich von einer andalusischen Bauerntochter machte. Aber was sie nun eigentlich war, das war sehr schwer zu verstehen. Michael war ziemlich unwillig, viel über sie zu erzählen, und Helga war auch nicht unbedingt bereit, sich dieses Themas anzunehmen. Helga sagte, dass Carmen ihr sehr viel hülfe in ihrer künstlerischen Töpferei, aber das war auch fast schon alles, was sie über sie erzählen wollte. St Cyr, neugierig wie er war, war aber doch nicht in der Lage, sie selbst zu fragen, obwohl er es furchtbar gerne getan hätte. Auf kaum näher bestimmbare Weise hatte er von Anfang an etwas von mysteriöser Verletzlichkeit an ihr gefühlt und er wollte da nicht zu tief eindringen, da er fürchtete, ihr weh zu tun. Aus verschiedenen Bruchstücken von Information über sie stellte er sich ein unvollständiges Mosaik zusammen und er erfuhr, dass es wohl so gewesen war, dass Carmen eine gute Erziehung genossen hatte, die von einem reichen Onkel bezahlt worden war, der einige Boote zwischen dem Festland und Marokko hin und her fahren ließ, mit einer Ladung, die wohl auf keinem offiziellen Dokument je auftauchte. Offenbar hatte sie einige Jahre in Madrid verbracht und Architektur studiert, aber St Cyr hatte noch nicht herausgefunden, ob irgendein Gebäude, das auf der Oberfläche der Erde errichtet worden war, von ihr entworfen worden war.
Er versuchte, so viel Zeit wie möglich mit ihr oder nahe ihr zu verbringen, getrieben von seiner wilden Sehnsucht, ihr Gesicht zu sehen, ihre zarte Berührung zu spüren, ihr natürlich duftendes Haar zu riechen und ihre reife Stimme zu hören, die durch ihn schwang, fast als stünde er direkt neben der läutenden Hauptglocke der Kathedrale von Granada, und ihre sanfte Haut zu schmecken, wenn er, in einer ganz offensichtlich ironischen und letztlich sehr unvornehmen Art sich beugte, um ihre Hand im Gruße zu küssen, wobei er sie ganz leicht mit seinen geöffneten, sehnsuchtsvollen Lippen berührte. Wenn sie weg war, eine Besorgung zu machen oder f¸r Helga im Studio den Ton vorbereitete oder in der Küche irgend eine andalusische Spezialität zubereitete, dann kühlte er sich und seine Leidenschaft, indem er im frischen Wasser des Pools schwamm und langsam an einigen Musazeen vorbeiglitt, und an den so sehr hübschen Zitronenbäumen – gerade wie ein Salonlöwe, der sich in einen Alligator aus den Everglades verwandelt hatte. Obwohl der Pool nur etwa 20 m lang war, erschien es ihm länger als 1 km, und wenn er im tiefen Ende tauchte, um seinen sonnenerhitzten Kopf unter Wasser zu bringen, dann dachte er wie wundervoll es wohl wäre, in Carmens Zärtlichkeit zu ertrinken.
St Cyr war so eine Art “Fabianus Cunctator” in Sachen der Liebe und er mochte es lieber, wenn die Frauen aktiv ihr Interesse an ihm bekundeten. Aber er fühlte genau, dass das mit Carmen nie so sein würde. So wurde sein Werben um sie von Tag zu Tag deutlicher, und selbst ein Romeo aus einer Frankfurter Disco hätte zugeben müssen, dass er doch einigen Fortschritt machte. So sehr viel war es dann auch wieder nicht, und am Ende seiner zweiten Woche in San Rafael spürte er, dass die Zeit knapp wurde. Er wusste ganz genau, dass er keine Chance hatte, seine Pläne zu verwirklichen, wenn er auch nur ein paar Tage wieder weg führe um dann wieder zurückzukommen. Er fand sich gefangen in einer ganz perfekten Jetzt-oder-Nie-Situation, und er fühlte sich umso elender, als er wusste, dass alles, was ihm geschah, seine eigene Schuld war.
Am Samstag kam er zu Fuß den steinigen Weg hoch, der San Rafael mit La Herradura verband, schwitzend in der feuchten Hitze des Tropentales, und er freute sich auf eine erfrischende Sangría. Die weißen Türme der Finca kamen langsam näher. Auf einmal überraschte ihn ein kleiner, schwarzer Streifen quer über dem Zufahrtsbogen, den er noch nie dort gesehen hatte. Das Ende war etwas dick und daraus entsprang eine dünne Linie. Er konnte sich überhaupt gar nicht vorstellen, was das war, beschleunigte seinen Schritt und fühlte sich merkwürdig angezogen von diesem schwarzen Zeichen, einem irritierenden Fleck auf der lilienweißen Oberfläche des Turmes. Als er nahe genug herangekommen war um sehen, was dieser dunkle Gegenstand war, hielt er inne, völlig gefangen in unverständigem Erstaunen: Jemand hatte Anisetos Besen über dem Zugangstor befestigt, so als ob es etwas bedeuten sollte, das nicht von jedermann verstanden werden sollte, nur von denen, die teilhatten an den möglicherweise sehr seltsamen Riten, die noch in den entlegenen Tälern der Sierra Bética lebendig waren. Er entschloss sich, Carmen danach zu fragen, fand aber keine Gelegenheit dazu und dann vergass er es irgendwie. Als er sie am Sonntag fragte, schaute sie ihn an mit einem Gesicht, das eine seltsame Mischung aus Furcht und Freude zeigte. “No me preguntes,” frag mich nicht, sagte sie und wandte sich ab. Später benahm sie sich so, als hätte sie nie jemals irgend etwas auch nur im kleinsten irritiert.
Nach dem Abendessen aus queso Manchego, Tomaten, weißem Brot und rotem Wein, saß er auf der kleinen Terrasse auf dem hinteren Ende des Hofes der Finca, und er versuchte, einige Flamencomelodien auf Michaels Gitarre aus Zedernholz zu spielen. Zunächst waren seine Finger noch steif, verstanden sich nicht mit dem Instrument, und die Akkorde klangen flach und unrein. Aber es dauerte gar nicht allzu lange, und seine Hände gingen geschickt mit den Saiten um und das Tal füllte sich mit Musik, fast unirdisch, als sie nämlich keine bestimmte Quelle zu haben schien. Sein Flamenco war einfach da. Er begann mit einem leidvollen Aii-ya-iih, und sang eine maurische Melodie zu seinem Spiel, und die Worte sprachen von seinem leidvollen Werben um Carmen, er sang zu den Oliven und Mandelbäumen auf den kargen Hügeln und es war so, als würden sich die Zweige senken, um zu horchen. Er erzählte ihnen, dass er sich vorkäme wie eine tote Katze in der Straße, deren Blutspur ein leuchtender Pfad zur Hölle sei, und er sang, dass seine Liebe ein totgeborener Schrei wäre, der nie die Berge gesehen hätte – mi amor es la eclipse de un grito que nunca ha visto las montañas. Als sein Lied zu Ende war und er das Instrument nachstimmte, hörte er Fußtritte, die sich ihm vom Dunkel unter den Palmen her näherten. Es musste wohl Carmen sein. Und sie war es, eine benahe feurige Erscheinung einer mystischen Frau, heraufgeschworen aus dem Unbekannten durch den Klang seiner Musik und sein “duende”, die Wirkkraft seiner Vorstellung. Sie musste im Bett gewesen sein, weil sie nicht ihre übliche Kleidung trug. Sie war nur in ein paar schwarze Schuhe geschlüpft, die mit einem goldenen Band verziert waren, hatte einen schwarzen, reich bestickten mantón de Manila übergeworfen – mehr nicht.
Sie ging auf ihn zu, hielt aber kurz vor ihm an. Sie sah ihn an, mit Augen voll schwarzen Feuers, warf ihren Kopf in den Nacken und setzte das hochmütigste Gesicht auf, das ein Mann je gesehen hatte. St Cyr versank vor ihrer Kraft wie ein Stein, aber er vermochte noch flüsternd “baila mi” hervorzupressen und begann zu spielen. Sie tötete ihn sanft mit einem Blick, den so noch nie jemand gesehen hatte, begann zunächst leicht widerwillig sich zu bewegen mit einer spannungsvollen Grazie, sie befahl und beherrschte Königreiche mit einer nur schwachen Bewegung ihres kleinen Fingers. Sie brachte sich dazu, einen Flamenco zu tanzen, und trommelte die Kraft und Macht der Leidenschaft aus dem gekachelten Boden, ihr Körper in kontrollierten Zuckungen sich drehend, sich windend, als wäre er von wollüstiger Sehnsucht gepackt, und ihre Hände flogen schnell um sie herum, und sie schrieben alle Märchen von Liebe und Tod in die warme Luft der andalusischen Sommernacht. Das kurze Aufscheinen ihres perfekten, gleichmäßig gebräunten Körpers, das St Cyr sah, wenn der Mantón zu langsam war, Carmens Bewegungen zu folgen und deshalb für den Bruchteil einer Sekunde ihre Schönheit unbedeckt ließ, stach St Cyr in die Augen. Es war aber lang genug, den Riß in seinem Inneren zu weiten, mit mehr Kraft als Frost und Wasser haben oder der machtvolle Schlag auf den Keil eines Steinbrechers. Er verlor jedes Zeitgefühl und hörte erst dann auf zu spielen, als er sich so verausgabt hatte, daß er auch nicht mehr einen einzigen Akkord mehr dem Instrument hätte entlocken können.
Carmen stand vor ihm, keuchend, durchbohrte ihn mit ihren Augen und drückte eine vollkommen ausgewogene Mischung aus Liebe und Haß aus. St Cyr legte die Gitarre nieder, stand vorsichtig auf und ging langsam auf sie zu, nahm fast zurückhaltend die vier Schritte, die nötig waren, die Distanz zwischen ihnen auf Null zu bringen. Seine Augen schauten noch in ihre, als er seine Arme um sie legte und seinen Kopf senkte, er schloss seine Augen und küsste sie auf ihre leicht geöffneten Lippen. Es durchfuhr ihn wie ein Stromschlag, ein durchschneidendes Gefühl roter Hitze schoss durch seinen Kopf. Um ihn fiel eine tiefe Dunkelheit, die nur nach und nach durch Ströme leuchtenden Plasmas erhellt wurde, die seinem Körper wieder Energie gaben. Als er sie endlich losließ, verstärkte sie das Auseinandergehen dadurch, dass sie seine Arme sanft von sich stieß Sie schickte ihm ein kurzes Lächeln, ließ nochmal ihre schwarzdiamantenen Augen aufblitzen und flüsterte “buenas noches”, setzte wieder ihr hochmütiges Gesicht auf und wurde praktisch im gleichen Moment von der dunklen Nacht in den Bergen verschluckt.
In der nächsten Woche gab es viele sanfte Momente voller Zärtlichkeit und eine wachsende Intimität zwischen den beiden. Er bereitete ihr Bananen aus der örtlichen Ernte zu, Orangen und Kirschen. Es gab Lachen, es gab Küsse und den Austausch von Zärtlichkeiten. Oft sagte er ihr “te quiero” und sie lachte, ganz offenbar in ernstem Zweifel, ob sie ihm Glauben schenken sollte. Als die Woche sich ihrem Ende näherte, wurde Carmen merklich angespannter. Sie lehnte ihn nicht ab, es war nur so, dass sie nicht in der gleichen, heiteren Stimmung war, wie in den Tagen zuvor. Es schien eine Art von Melancholie um sie herum zu sein. Nur manchmal schmiss sie ihren Kopf in den Nacken und lächelte ihn an, als wäre nie irgend etwas Böses in dieser Welt gewesen.
Am Samstag Morgen konnte man Anisetos Besen wieder über dem Eingangstor sehen. Carmen kam durch den Hof und St Cyr hielt sie an vor der Tür zum Jacaranda-Raum, schaute sie geradewegs an und hielt sie bei den Schultern. “Was heißt das, dass Anisetos Besen über dem Eingangstor hängt? Sag’s mir und sag die Wahrheit, bitte.” Sie schaute ihn etwas zornig an und zischte: “El alimón!” Sie riss sich von ihm los und war im gleichen Moment verschwunden. El alimón? wunderte sich St Cyr. Er hatte von dieser merkwürdigen Art des Vergnügens schon gehört, aber er hätte nie gedacht, dass es am Ende des 20. Jahrhunderts noch praktiziert würde. Er verstand es nicht ganz recht, da es normalerweise dazu einer richtigen Stierkampfarena bedurfte. Die Stierkampfarena von Almuñecar, dem nächstgelegenen größeren Ort, war ja schon lange geschlossen, die nächste war in Motril, und das war ein ganz schönes Stück weit weg. Und da gab es mit Sicherheit kein “alimón” und in den Bergen, da würde es wohl kaum eine Fläche geben, die dazu groß genug war. “El alimón” – das war einmal eine Art von Corrida, aber eine ganz besondere. Keine Picadores, keine Banderilleros, nur zwei Toreros, aber ohne eine Muleta, ohne das rote Tuch. Die zwei Toreros müssen dem ungeschwächten Stier gegenüber treten, und der eine der beiden hat die Rolle der lebenden Muleta, des lebenden roten Tuches. Sie müssen perfekt miteinander harmonieren, sich ohne Worte verstehen – oder es kann ihrer beider Tod bedeuten. Der letzte echte Alimón war wohl längst vor dem letzten Krieg ausgetragen worden. Und so fand St Cyr es etwas seltsam, dass Carmen so etwas erwähnen sollte. Er war nun etwas aufmerksamer geworden, als er sonst war, er bemerkte, dass die Leute, die auf der Finca arbeiteten, einfach verschwanden, sie verabschiedeten sich nicht wie sonst, sie waren auf einmal nicht mehr da. Nur die Gäste waren noch da – die bemerkten ohnehin nichts und fuhren fort, ihren Ton zu formen und Wasserfarben auf die rauhe Oberfläche von weißem Papier zu spritzen, um traurige Karikaturen der natürlichen Schönheit der Umgebung zu schaffen. Als es fast dunkel war, entschied sich St Cyr noch, nach dem möglichen Alimón in den Bergen zu sehen. Er verließ den Hof durch das rosafarbene Tor am Nordende des Gartens, folgte einem schmalen Fußweg, einen terrassierten, sehr steilen Hügel hoch, der wenigstens in den letzten fünf Jahren nicht mehr beackert worden war. Die zum Teil gemauerten Terrassen zeigten schon die Spuren des ersten Stadiums des Verfalls. Er kletterte hinauf zu der halb in Tü¸mmern liegenden, verlassenen Finca, auf dem Gipfel des Hügels, die nur unvollkommen geschützt wurde durch einen Kreis von Feigen tragenden Opuntien. Hinter dem Gebäude, das nur die Tiefe eines einzigen Zimmers hatte, überblickte er die Gebirgslandschaft, die langsam in die tröstende Dunkelheit der Nacht sank. Und als eine leichte und zarte Luftbewegung eine etwas kühlere Luft ihm eine Locke aus seiner Stirn strich, da stellte er sich vor, dass es die Berührung der Flügelspitze der Mutter Nacht gewesen war, die vorbeigeflogen war – und ihm wurde klar, dass man nie wusste, welches ihrer beiden Kinder man treffen würde. Er schaute über die nächtliche Landschaft der südlichen Sierra Bética und bemerkte den Widerschein eines Feuers einige Hügel weiter nördlich. Er zögerte einen Moment, aber dann machte er sich auf den Weg dorthin, stolperte über Steine und gelegentlich stach er sich an den Beinen an einem Kaktus, den er in der Dunkelheit nicht gesehen hatte. Dann und wann verlor er den Sichtkontakt zu dem feurigen Widerschein, wenn er nämlich die Sohle einer der vielen kleinen sich kreuzenden Senken durchschritt. Dann wieder, nachdem er den Gipfel eines weiteren Hügels erreicht hatte, konnte er es hell und klar sehen. Er meinte sogar, Stimmen zu hören, die Hola! oder Olé! riefen, oder irgendeinen lokalen Ausdruck, den er nicht kannte. Man konnte allerdings keine Musik hören. Es war stockfinster, als er es geschafft hatte, die letzte Anhöhe hochzuklettern, die noch zwischen ihm und der Quelle des feurigen Lichts war. Er erneuerte seine Anstrengung und als er die Kuppe erreichte, musste er enttäuscht feststellen, dass kein Licht mehr zu sehen war. Er stand auf der höchsten Erhebung der Gegend, pumpte kühle Bergluft in seine keuchenden Lungen, schaute sich um in jede Richtung, und alles, was er sehen konnte, war die tiefste Schwärze, so tief und bodenlos, dass selbst die Sterne in dem klaren Himmel es nicht aufzuhellen vermochten. Da stand er, der wahre Kaiser des Nichts, König der Leere, der Herrscher aller Nichtigkeit. Für eine Weile verblieb er bewegungslos, dann setzte er sich auf den Boden, um sich von der Enttäuschung und der Anstrengung zu erholen und der Hügel wurde der wahre Thron des Königreichs vergeblicher Liebesmühe. Er wollte nicht zurück zur Finca gehen. Er entschloss sich, die Nacht auf dem kahlen Berge zu verbringen. Sein Bett aus trockenem Gras, Schmutz und Kies war nicht sehr gemütlich, er schaute in die besternteste aller Nächte, und seine Gedanken kreisten um Carmen, aber sie wurden gestört durch das Geräusch, das viele Füße machten, die in der Ferne einen Hügel herabmarschierten, vermischt mit einigen unterdrückten Stimmen. Er glaubte sogar, Carmens Stimme zu erkennen, aber im gleichen Moment verstand er, dass es wohl eher seine Sinne und seine Einbildungskraft waren, die sich zusammengetan hatten, ihn zu narren. Die schwachen Laute schwanden zum Schweigen. Er bemerkte nicht einmal, dass seine Gedanken schon längst sich in Träume verwandelt hatten.
Die Kühle des Morgens weckte ihn früh. Um ihn herum war die Welt grau und verhangen. Er reckte sich, so wie es ein Kater wohl auch getan hätte und machte sich auf den Weg zurück nach San Rafael. Carmen lief auf ihn zu, als er im Türrahmen der rosa Pforte erschien. “¿De onde vienes?” – Wo bist Du gewesen. Er erzählte es ihr. Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zu der kleinen Terrasse, auf der sie für ihn getanzt hatte. Ja, gab sie zu. Es hatte einen “Alimón” in der letzten Nacht gegeben. Aber einen etwas anderen. Sie wollte aber nicht erzählen, was das andere wirklich war, er würde es schon herausfinden, früh genug, oder vielleicht besser nicht.
Ja, es hatte stattgefunden, ziemlich nahe, da wo er gewesen war. Aber er hätte den Ort durchaus erreichen können, wenn er nämlich nicht die Hügel hoch und runter geklettert wäre, sondern die alte Wagenstraße genommen hätte, die von der verlassenen Finca ausging und nach einigen Kilometern die alte Landstraße nach Granada traf. Kurz vorher gab es auf dieser Straße eine Biegung, an der eine kleine, flache Ebene lag – das war der Ort. Es wäre für ihn allerdings gefährlich, den Alimón zu beobachten – es war eine illegale Angelegenheit und alle, die daran beteiligt waren, zogen es vor, den Kreis der “aficionados” klein zu halten, und danach zu kontrollieren. “Aber wie kriegt ihr denn da oben einen Stier hin?” Carmen lachte, und ihr Lachen klang, als hätte es den seidigen Glanz kostbarer Perlen. Sie erzählte ihm, dass es sich nicht um ein Alimón mit Stieren handelte, sondern mit hombres – Männern. St Cyr war schockiert. Sie beschrieb es, da sie fühlte, dass sie es musste. Sein Verlangen, mehr darüber zu wissen war so stark, dass es nicht übergangen werden konnte. Sie erzählte ihm, dass eine Arena markiert würde durch vier Feuer in den Ecken. Vier Männer stünden in der Mitte der Arena – zwei gegen zwei. Zwei mit einem langen Messer, aneinandergebunden, damit sie nicht fliehen konnten, die anderen als ihre lebendigen Schutzschilde, unbewaffnet und ungeschützt. Der einzige Schutz den sie hatten, war das intuitive Verstehen mit ihrem Partner, die Einheit der beiden – und, natürlich, die Regel, dass die Kämpfer mit dem Messer sie nicht treffen durften. Wenn sie es doch taten, verloren sie Geld, oder sogar den ganzen Kampf. Man würde Wetten auf die Kämpferpaare setzen, hohe Beträge – das gewinnende Paar konnte, mindestens gelegentlich, an einem Kampfabend mehr Geld verdienen als mit einem Jahr ehrlicher Arbeit. Mehr wollte sie nicht erzählen. “Komm, und schau zu, aber es ist Dein eigenes Risiko. Sieh zu, dass niemand Dich entdeckt.” Der Rest der Woche war voller Glück junger Liebe für St Cyr, das nur gelegentlich gestört wurde durch Gedanken, die er sich machte, weil er sich fragte, was Carmen denn bei “el alimón” tun würde und warum sie überhaupt dorthin gehen würde.
Die letzte Woche seines Aufenthalts in San Rafael ging langsam zu Ende. Carmen hatte ihre gelegentlichen melancholischen Momente und eine leichte, aber bemerkbare Unsicherheit im Verhalten. Er hatte sie gebeten, ihn doch zu lieben, und gesagt, dass er Willens war zu versuchen, ihre beiden Schicksale zu vereinen. “Vielleicht morgen”, war ihre Antwort gewesen. Am Freitag war Carmen verschwunden. Sogar noch bevor Anisetos Besen seinen traditionellen Samstagsplatz über dem Eingangstor gefunden hatte. St Cyr war nervös, die ganze Zeit lang. Als der erwartete Abend endlich kam, eilte er durch das rosa Tor hinaus, krabbelte den Hügel zur verlassenen Finca hoch. Es wurde dunkel, als er die Biegung der alten Wagenstraße erreichte. Nun ging er vorsichtiger und achtete darauf, kein Geräusch zu machen. Er begann Stimmen zu hören, erregte Schreie schwebten durch den Raum zwischen den Hügeln. Der flackernde Widerschein von Feuer erleuchtete die felsige Mauer eines großen Hügels zu seiner rechten. Er näherte sich langsam, absolut geräuschlos. Auf einmal öffnete sich der Blick auf die Szene, die er zu sehen gehofft hatte. Eine kleine, flache Ebene, ein quadratischer Flecken daraus ausgeschnitten, markiert durch Linien aus kleinen Steinen und hell brennenden Feuern an jeder Ecke. Es waren vielleicht hundert Zuschauer, die um diese provisorische Arena sich gehockt hatten, und deren Gesichter in geisterhaften Tönen mit dem Licht der Feuer flackerten. Vier Männer waren in der Mitte der Arena, junge Männer, in den späten Zwanzigern oder frühen Dreißigern, wenigstens schien es ihm so. Ihre Körper waren voller Spannung, sie bewegten sich kreisförmig in Paaren umeinander, beachteten einander mit schon schmerzlicher Konzentration, mit einem wilden, unbändigen Glühen in ihren Gesichtern. Jeweils der Mann, der hinter dem anderen sich bewegte, hielt ein langes, blinkendes Messer in seiner Hand, das er von links nach rechts wechselte und gelegentlich nach vorne stieß, um den anderen zu treffen. Sie konnten nicht weglaufen, weil ihre Körper zusammengebunden waren mit einem starken Lederseil, in Hüfthöhe. Die unbewaffneten Männer waren ihre lebenden Schutzschilder, in der Tat, sie schützten die Messerträger vor den Stichen der anderen, die sie aber nicht treffen durften – er erinnerte sich, wenn sie trafen, würden sie entweder Geld oder das ganze Spiel verlieren. Es war eine gespenstische Szene. Die tödliche Spannung zwischen den Kämpfern und die gelegentlichen, erregten Schreie der Zuschauer, die fassbare Gegenwart von Blutvergießen und Tod, die Nacht und die traumatische Beleuchtung durch die Feuer ergaben zusammen einen unglaublichen Eindruck einer extremen Existenz.
Die blinkenden Stöße mit den glänzenden Messern der Kämpfer wurden häufiger, erschienen aber weniger kontrolliert. Einer der Messerträger trug weiße Hosen, der andere graue. Der graubehoste Kämpfer warf sich plötzlich nach vorne, um den anderen zu erstechen, aber der Beschützer warf sich in seinen Weg, aber zu schnell oder zu spät für den Messerstecher, seinen Stich zu stoppen. Eine schmerzliche Verzerrung entstellte den getroffenen Schützer. Ein roter Fleck erschien auf dem Hemd auf seiner Brust, und die Zuschauer stöhnten voller Enttäuschung. Aber der Kampf ging weiter. Ein alter Mann, offenbar eine Art Schiedsrichter, rief etwas, das St Cyr nicht verstand, und, indem er einige gleichsam unverständliche Gesten vollführte, zeigte er einen weißen Stein in seiner Hand, den er hoch in die Luft hielt, damit jeder ihn sehen konnte. Einige Messerstöße später wurde der Beschützer des weißbehosten Kämpfers zum zweiten Mal getroffen. Sein Hemd, das einst weiß war, wurde mehr und mehr zu einem nassen roten Lappen. Aber der Kampf ging immer noch weiter. Der graue Kämpfer war sehr nervös geworden, wie es schien, und genauso nervös waren seine Versuche, den anderen zu treffen. Der weiße Kämpfer hätte den Beschützer des grauen Kämpfers beinahe ein paar Mal getroffen, aber jedes Mal war es ihm gelungen, dem Bruchteil eines Zentimeters von dessen Haut entfernt zu bleiben, was mit beifälligem Gemurmel der geisterhaften Menge belohnt wurde. St Cyr bemerkte, dass er nur Männer sah, obwohl er überzeugt war, dass er auch weibliche Stimmen gehört hatte. Wenigstens nahe der Arena waren keine Frauen zu sehen, und Carmen schon gar nicht. Er schaute sich ein paar Male um, sicher versteckt in der tiefen Dunkelheit zwischen den Felsen. Als er sich wieder dem Kampf widmete, sah er, dass der graue Kämpfer eine nervöse Bewegung machte und den Schützer des Weißen zum dritten Mal traf. Ein Schrei zorniger Enttäuschung füllte die Luft, der Schiedsrichter hielt einen dritten Stein in die Luft und die Kämpfer verließen die Arena, der Verwundete Beschützer wurde etwas weiter weg geführt und offenbar wurden seine Wunden behandelt, aber St Cyr war nicht in der Lage, zu erkennen, ob das durch Männer oder Frauen geschah.
Vier weitere Männer traten in das Quadrat. Ein roter und ein brauner Kämpfer, zwei Beschützer in weiß. Das Gesicht des roten Kämpfers wurde durch eine lange Narbe auf der linken Wange gezeichnet – sie begann fast unterhalb des Ohres und reichte bis in die Stirn. Es war offenbar ein kleines Wunder gewesen, das der Messerstich in diesem Kampf in der Vergangenheit sein Auge verschont hatte. Die vier begannen einen sehr heftigen Kampf, ihre Gesichter glühten mit Kraft und Energie, Hass und Verabscheuung. Es war ganz offensichtlich, dass es sich hier nicht nur um einen Kampf für Geld handelte. Da war auf jeden Fall mehr hinter, als man außen sehen konnte. Der braune Kämpfer warf sehr schnell sein Messer in seine linke Hand hinter dem Rücken seines leuchtend weißen Beschützers und stieß es blitzartig nach vorne, in einem Moment, wo der rote Kämpfer und sein Beschützer es nicht erwarteten. Der silbrige Stahl verschwand in der ganzen Länge in des roten Kämpfers Brust. Ein erregter Schrei erhob sich wie eine riesige Welle, und auch St Cyr hatte vor Schrecken und Aufregung einen lauten Schrei ausgestoßen. Plötzlich waren Fackeln um ihn herum und er war entdeckt – umgeben von Männern mit dunklen Gesichtern, die grimmig auf ihn starrten, auf ihn, den Eindringling, den ungebetenen Zeugen ihrer bösartigen Unterhaltung. Sie hielten ihn mit starken Armen fest. Die Aufregung, einen Eindringling entdeckt zu haben, hatte die Aufregung über den Tod des Kämpfers vollkommen abgelöst. Die Schreie erstarben zum Murmeln und St Cyr wusste jetzt nicht, was passieren würde. Nach einer Zeit, die ihm eine Ewigkeit erschien, kam der alte Schiedsrichter zu ihm und sprach zu ihm in andalusischem Spanisch. Er verstand nicht alles, was der Mann gesagt hatte, aber er hatte mitbekommen, dass er um sein Leben zu kämpfen hatte. Er wurde in den Ring geführt und wurde mit dem starken Lederseil am Ende des roten Verlierers an den braun gekleideten Gewinner des letzten Kampfes gebunden. Das Lederseil an seinem Ende war noch feucht mit dem Blut des toten Kämpfers. Der weiß gekleidete Beschützer stellte sich vor den braunen Kämpfer und St Cyr stand den beiden allein gegenüber. Er schaute sich um und sah nur Dunkelheit und Feuer, die Zuschauer vermischten sich vollkommen mit der Umgebung und formten vier undurchdringbare Mauern, die ihn in diesem spanischen Bergalptraum gefangen hielten. Der Schiedsrichter fragte in einer heiseren, aber sehr hohen Stimme, ob es jemanden gäbe, der für den Eindringling die Rolle des Beschützers im Kampf übernehmen wollte. Es war ganz offensichtlich, dass niemand Mitleid mit ihm hatte und seine Gesundheit für den Fremden riskieren wollte. Der Schiedsrichter fragte nochmal – und er bekam eine Antwort. Carmen erschien in der Dunkelheit und es erhob sich eine Welle ungläubigen Gemurmels in der Arena, als sie sich ihm näherte. Sie warf ihm einen sehr rätselhaften Blick zu – und es schien, dass ihre Augen durchdringender waren als je zuvor, und doch wie bedeckt mit einem kristallenen Deckel, wie ein tiefer, gefährlicher Brunnen. Sie nahm ihren Platz vor ihm ein, und fast berührte sie ihn mit ihrem Rücken. Der Schiedsrichter kam auf sie zu und gab St Cyr ein langes Messer in die rechte Hand. Jetzt wusste er, dass der unerwartete Augenblick der Wahrheit gekommen war.
Geschrieben im Castillo
San Rafael de Valderrama,
La Herradura,Granada, Spanien, am 18. August 1993
(c) 1993/2012 by Gerhard Charles Rump
Aniseto’s Broom
Aniseto’s Broom
Written at the Castillo San Rafael de Valderrama, La Herradura, Granada, Spain, August 18th, 1993
(c) 1993/2012 by Gerhard Charles Rump
The Marquis of St Cyr stood before the revolutionary tribunal. The sansculotte asked his name. “Le Marquis de Saint Cyr”. “There aren’t any Marquis any more.” “De Saint Cyr”. “There aren’t any “de” any more.” “Saint Cyr, then”. “There aren’t any saints any more.” “Cyr”. “There aren’t any “Sire” any more…”
His stroke was not powerful. He floated in the pool like a limp cloth left from last Tuesday’s cleaning. Which would express how he felt. Only a week ago he had said good bye to the steel and glass towers of international business back in Germany’s banking metropolis of Frankfurt. Now he stayed at Helga and Michael’s guest house at San Rafael to spend four weeks of sun-drenched holidays in the tropical valley of La Herradura. The Castillo San Rafael de Valderrama was an almost unreal and extremely beautiful place, half hidden between jacaranda, avocado, papaya and other trees in the midst of terraced mountains burnt brown, grey and yellow by the Andalusian sun and the drought, spotted dark green by the irrigated olive and almond trees lining the hills like a strange sort of giant corals. And it had started out like he had imagined it would: heat, sunshine, good food, some wine, plenty of time to pump up new powers from deep inside in order to be able to face another eleven months of huffing and puffing for the money to keep one going.
He did not take part in the painting and pottery courses offered to the other guests. He would have been interested, though, in some lessons to brush up his playing skills of the flamenco guitar. But he had found time, nevertheless, to make a little drawing of the whitewalled house, the oldest parts of which dated back to the time of the Phenicians. He had given a lot of attention to details, the assorted flowerpots, the ancient rural tools and even the broom of Aniseto the caretaker, leaning against the wall, giving an immensely picturesque flavour to the scene. Michael, the landlord and painter, had looked at it for a long time, patted him on the back and said: “Well, St. Cyr, it’s a nice illustration. Even Aniseto’s broom is there. But what a long story you tell…” So St. Cyr knew that Michael didn’t like it too much, although he appreciated his drawing skills. Well, he had never pretended to be an artist – he only had been given a number of drawing lessons in the course of his education. Like any English Gentleman of the 19th Century. Sometimes there are very few differences between the Grand Tourist and the advertising director of the latter half of the 20th Century.
But the day after he had made the drawing he had seen her for the first time. Since then, his tranquillity was gone and his recreation at risk. She was not too tall, maybe 5’6″, but she had a wonderfully shaped body clad in a rather tightly fitting black dress. Her face was not beautiful in the usual sense, but he found it extremely attractive it its thrilling and disturbing combination of girlish sweetness and haughty gitano severity. He melted, following the flow of her shiny black hair with his eyes and, on first looking into the fathomless depth of her black eyes, he had felt something crack in him and instantly known that this crack would never be mended again. Much to his surprise he had made fast progress in establishing contact with her, although it would, from a Frankfurt disco point of view, have been interpreted as a complete standstill. Her name was Carmen – he did not care too much about that, but he was somehow glad she was not called “Maria”. Carmen did some work around the finca, although it wasn’t clear what her responsibilities were and how regularly she went about them. One day she seemed to be the cook, only to change the bedclothes in the guest rooms the next day, and to water the bananas and the multitude of flowers on the third.
She wasn’t what you expected from an Andalusian peasant daughter. But what she was, was difficult to understand. Michael showed himself to be unwilling to tell much about her, and Helga didn’t really want to touch the subject either. Helga said that Carmen helped her a lot in her artistic pottery work, but that was about all she was willing to disclose about her. St Cyr, curious as he was, however, didn’t have the strength to ask her directly what he was dying to know. He had felt, from the very beginning, an air of mysterious vulnerability about her, and he didn’t want to probe to deeply into that, in order not to hurt her. From fragments of information he learned that Carmen seemed to have been given a good education, sponsored by a rich uncle who ran a few boats between the mainland and Morocco, their hulls concealing cargo not to be found on any official list. She must have spent some years in Madrid to become an architect, but St Cyr had not yet found out yet whether any structure erected on the earth’s surface so far was of her design.
He tried to spend as much time with her – or near her – as possible, propelled by his raging desire to see her face, feel her soft touch, smell her naturally perfumed hair, hear her mellow voice which reverberated through him almost as if he stood right next to the ringing main bell of Granada cathedral, and taste her smooth skin, when, in an overtly ironic and basically ungentlemanly manner, he bowed and kissed her hand in greeting her, touching her lightly with his parted lips so full of wanting. When she was away on an errand, or preparing clay in Helga’s studio or in the kitchen cooking some Andalusian dish, he cooled his passion floating in the cool waters of the pool, slowly gliding past some musacea and very pretty lemon trees like a lounge lizard who had turned into an everglade alligator. Although the pool was just about 70 feet long, it seemed to him more than a mile and when he dived down at the deep end to submerge his sun-heated head, he thought how wonderful it would be to drown in Carmen’s caresses.
St Cyr was a kind of Fabianus Cunctator in love matters and rather had it the way that women actively showed their interest in him, but he felt that it wouldn’t work at all with Carmen. So from day to day his courtship became more and more obvious, and even a Frankfurt disco Romeo would have conceded that some progress was made. It wasn’t much, though, and by the end of his second week he sensed that he was running out of time. He knew dead sure that there was no chance of accomplishing his plans in coming back after even just a short business break. He found himself trapped in a perfect “now-or-never” situation, and he felt all the more miserable as he knew that all he was was of his own making.
On Saturday he came up walking the stony track leading down to La Herradura, sweating in the tropical valley’s damp heat and looking forward to a refreshing sangr¡a at San Rafael. The white towers of the finca were slowly drawing nearer. Suddenly St Cyr was startled by a small black strip across the entrance arch he had never seen there before. It had a butt end and a thin line. He couldn’t imagine at all what it was, and he paced up, strangely attracted by the black mark, a mesmerizing spot of disturbance in the tower’s lily-white surface. When he was near enough to see what the dark object was, he halted, caught in uncomprehending amazement: Someone had pinned Aniseto’s broom over the entrance arch, just as if to signify something which was not meant to be understood by everybody, only by those initiated to whatever strange rites still followed in the deserted valleys of the Sierra Bética. He decided to ask Carmen about it, but found no occasion and then, somehow, he forgot. When he asked her on Sunday she gazed at him, her face a strange mixture of fear and joy. “No me preguntas” – don’t ask, she said and turned away. Later she acted as if there had never been anything to disturb her.
After the evening treat of queso manchego, tomatoes, white bread and red wine, he sat on the little terrace at the far end of the finca’s court, trying to play some flamenco airs on Michael’s cedarwood guitar. At first his fingers were ill at ease with the instrument and the chords seemed flat and impure. But it didn’t take too long for his hands to nimbly work the strings and the valley filled with music, almost unearthly, as it didn’t seem to have a distinctive source. His flamenco was just there. Starting with a suffering Ayee-ya-eeh, he sang a moorish melody to his playing, the words speaking about his painful courtship of Carmen, addressing the olive and almond trees on the barren terraced mountains, and it was as if they lowered their branches to listen. He told them that he saw himself as a dead cat in the street, his trail of blood a shining path to hell, and he sang that his love was a stillborn cry which had never seen the mountains – mi amor es la eclipse de un grito que nunca a visto las montañas. When he had finished and started to adjust the instrument’s tuning, he heard footsteps coming towards him from the dark beneath the palm trees. It must be Carmen. And there she was, the fiery apparition of a mystical woman, conjured up from the unknown by the sound of his music and “duende”, the charm and charisma of his performance. Carmen must have already been to bed as she did not wear her usual dress. She had only slipped into a pair of black shoes braced by a golden band and had thrown a black, richly embroidered mantón de Manila around her body – nothing more.
Carmen walked up to him, stopping a few steps short. She looked at him with eyes of black fire, threw her head back and put on the haughtiest face a man had ever seen. St Cyr sank beneath her power like a stone, but he pressed “baila, baila mi” from his lips and started to play. Killing him softly with a look no one had ever seen before, Carmen reluctantly began to move, with a tense grace, commanding and dominating empires with the faint movement of her little finger. She moved herself into stomping out a flamenco, drumming the power of passion from the tiled floor, her body in transports twirling, twisting as if seized by lustful longing, and her hands swiftly flying around her, writing all tales of love and death into the warm air of the Andalusian summer night. St Cyr’s eyes were stabbed by short glimpses of her perfect and tanned body which he caught when the mantón was too slow to follow Carmen’s movements and left her beauty exposed for the fraction of a second. Long enough, however, to work on the crack inside him, more forceful than frost and water or the powerful thrust of a stonecutter’s wedge. He lost all sense of time and only stopped when he felt that he was unable to strum out one more chord.
Carmen stood before him, panting, piercing him with her eyes, expressing a perfectly balanced mixture of love and hate. St Cyr put the guitar down, got up cautiously and gently moved towards her, slowly walking the four steps necessary to zero the distance between them. His eyes still fixed to hers he put his arms around her, lowered his head, and closing his eyes he kissed her slightly parted lips. He was electrifed, a slashing sensation of red heat shot through his head. A deep blackness fell around him, which was only lightened by and by through streams of shining plasma, which re-energized his body. When he let her go, finally, she enforced the parting by gently pushing his arms away from her. She beamed a short smile, flashed her black diamond eyes and whispered “buenas noches”, put on her haughty air again and was almost instantly swallowed by the dark mountain night.
The next week saw some sweet moments of tenderness and growing intimacy between the two. He fed her bananas from the local crop, oranges and cherries. There was laughter, there were kisses and caresses. He told her many times “te quiero” and she laughed, obviously in serious doubt whether to believe him or not. As the week draw to a close, Carmen became noticeably more tense. Not that she pushed him away, she simply was not in the light mood she had been in the days before. There was a kind of gloom about her. Only sometimes she would toss her head back and smile at him as if there had never been anything bad in this world.
Saturday morning saw Aniseto’s broom up above the arch again. Carmen came up the courtyard, and St Cyr stopped in her way at the door of the jacaranda room, looked her straight into her eyes, held her by the shoulders. “What is it, with Aniseto’s broom up the arch? Tell me, and no lies, please!” She looked scornfully at him, hissed “El alimón!”, tore away from him and was gone. “El alimón?” wondered St Cyr. He had heard about this strange kind of amusement, but he would never have thought that it would still be practiced at the end of the 20th Century. He couldn’t make much sense of it because it usually took place in a fully-fledged plaza de toros. The plaza de toros of nearby Almunecar was long gone, the nearest was at Motril, quite a few miles away. And there was no “alimón” for sure. Any place in the mountains wouldn’t be big enough. “El alimón” – that used to be a corrida, but a special one. No picadores. No banderilleros. Only two toreros, but without a muleta, the crimson cloth. The two toreros face the unweakened bull together, one of the two serving as a living muleta. They have to be harmony in perfection, understand each other without words – otherwise it could be the death of both. The last real alimón had probably taken place some time before the last war. So it struck St Cyr as strange that Carmen should mention it. His senses heightened, he noticed that the people of the finca vanished. They did not leave as they did on the other days, the just disappeared. Except of course for the guests – they didn’t notice anything and kept on moulding their clay and splashing watercolour on to rough surfaced white paper in mournful caricature of the natural beauty of the surroundings. When it had become almost dark, St Cyr decided to look for the possible mountain alimón. He passed through the pink door at the north end of the garden, followed a narrow footpath up a steep and terraced hill which had not been cultivated for at least five years, the partly walled terraces being in the first stage of decay. He climbed up to the half derelict, deserted finca on the top of the nearest hill, imperfectly protected by a circle of fruit-bearing opuntias. Behind the one-room deep building he looked over the mountain landscape slowly sinking into the night’s soothing blackness. And when a slight and tender movement of a somewhat cooler air gingerly stroked a lock on his forehead, he imagined it was the touch of the tip of the wing of mother night flying by – and he realized he would never know which of her two children he would meet.
Looking over the nightly landscape of the southern Sierra Bética he noticed the shine of fire a few hills further north. He hesitated for a moment, but then set forth towards it, stumbling over stones and occasionally stinging his legs on a cactus he had not seen in the dark. Sometimes he lost sight of the fiery shine, when he was in the deep bottom of the many little criss-crossing valleys. Then, after having reached another hilltop, he saw it bright and clear. He even thought he heard voices crying Hóla! or Olé! or some local expression unknown to him. There wasn’t any music to be heard, however. It was pitch dark when he was halfway up the last hill hiding the source of the fiery light from his eyes. He renewed his efforts and made it to the top of the hill only to find that there wasn’t any light anymore. He stood upon the highest hill of the area, pumping cool mountain air into his panting lungs, looked around in full circle and all he could see was the darkest black, so deep and fathomless even the stars in the clear sky were unable to light it. There he stood, the veritable emperor of nothing, king of the void, the lord of emptiness. He remained motionless for a while, then sat down on the ground, resting from disillusionment and labour, making the hill the very throne of the realm of failure. He had no wish of going back down to the finca. He was bent to spend the night on the barren mountain. Only half cosy on his bed of dry grass, dirt and gravel, looking into the starriest of nights, his thoughts circled around Carmen, but were disturbed by the distant sound of many feet marching downhill, some hushed voices. He even thought he recognized Carmen’s voice, but at the same time he realized that it was more likely that his senses and his imagination had conspired to fool him. The faint sounds dwindled into silence. He did not notice that his thoughts had long turned into dreams.
The chill of the morning woke him early. The world around him was grey and misty. He stretched himself, like a cat will do sometimes, then began his way back to San Rafael. Carmen came running towards him as he appeared in the frame of the pink door. “¨De onde vienes? – Where have you been?” He told her. She shook her head in disbelief, took him by the hand an lead him to the little terrace where she had danced for him. Yes, she confessed. There had been an “alimón” last night. But of a different kind. She wouldn’t tell, however, what it exactly was. He would find out in time. Or maybe better not. It had been held quite near where he had been. He would have reached the place had he not climbed up and down the hills but taken the old cart-road instead, which lead away from the finca only to hit the ancient road to Granada after a few miles. Before that, it took a turn into a small flat area – that was the place. It would , however, be dangerous for him to watch the “alimón” – it was an illegal practice and those involved in it preferred to keep the circle of aficionados under control. “But how do you get a bull up there?” Carmen laughed, and her laughter rang with the silky seam of precious pearls. She told him that it was not an alimón with bulls but with hombres – men. St Cyr was shocked. She described it, as she felt she had to, his desire to know more about it was too strong to be neglected. She told him that there was a ring marked by four fires. Four people would stand in the middle – two against two. Two with a long knife, the other two their living shields, unarmed, unprotected. The only protection they had was their intuitive understanding of each other, the oneness of the two – and, of course, that the knife bearers were not allowed to stab them – or they would lose money or the fight. Bets would be placed on the fighting pairs, high amounts of pesetas – the winning pair could, on occasions, take more money than a year’s honest wages. More she would not disclose. “Come and see, but at your own risk. Don’t let yourself be seen.” The rest of week was fresh love’s bliss for St Cyr, only occasionally disturbed by thoughts of what Carmen would do at “el alimón” and why she would want to go there.
The last week of his stay at San Rafael drew to a close. Carmen had her occasional instants of gloom and a slight but noticeable uneasiness about her. He had asked her to make love together, and that he was willing to try to put their two fates together. “Maybe tomorrow” had been her answer. Carmen had disappeared on Friday, even before Aniseto’s broom had found its traditional Saturday place above the entrance arch. St Cyr was nervous the whole time. When the awaited evening came at last, he hurried out of the pink door and scrambled up the hill to the deserted finca. Night fell as he reached the turn of the cart-road. He set his steps more carefully, anxious not to make a sound. He began to hear voices, shouts of excitement came floating through the space between the hills. There was the flickering shine of fire on the rocky wall of a big hill on the right. He approached slowly, in perfect silence. The suddenly the view opened and showed him the scene he had hoped to see: A flat area, a square patch marked by lines of stones and brightly burning fires at each corner. Maybe a hundred people gathering around the ramshackle arena, their faces shining in ghostly hues in the light of the fires. There were four people in the middle of the pit, young men, in their late twenties or early thirties, so it seemed to him. Their bodies in full tension, moving about circularly in pairs, around each other, eyeing each other with painful concentration, a wild and untamed glow in their faces. The man walking behind the other held a long, shiny knife in his hand, switching it from right to left, jabbing it and jerking it forward in order to stab the other one. They could not run away, as their bodies were bound together by a strong leather rope at the hips. The unarmed men served as living shields, indeed, protecting the knife-bearer from the stabs of the other, which he had to stop short of the protector – if not, he was in danger of losing, either money or the whole game. It was a hallucinating scene. The deadly tension between the fighters and the occasional shouts of excitement, the tangible presence of bloodshed and death, the night and the dramatic illumination of the fires all added up to a formidable experience of extreme existence.
The lightning jabs with the shiny knife of the fighters became more frequent, but seemed less controlled. One of the knife-bearers wore a pair of white trousers, the other man’s were grey. The grey-trousered fighter suddenly jerked himself forward to stab the other, but the protector threw himself in the way, but too fast, or too late, for the stabber to stop the jab short. A painful distortion disfigured the stabbed protector’s face. A red spot appeared on the shirt on his chest, there were moans of disappointment among the spectators. But the fight went on. An old man, obviously some kind of umpire, shouted something St Cyr did not understand, and, making some equally incomprehensible gestures, showed a white stone in his hand, holding it up into the air for everybody to see. A few jabs later, the protector of the white-trousered fighter was stabbed a second time – his once white shirt gradually becoming more and more of a wet-coloured red one. But still the fight went on. The grey fighter had become nervous, it seemed, as nervous were his tries to get at the other. The white fighter almost touched the grey’s protector a few times, but every time he had managed to stay a fraction of an inch away from the man’s skin, rewarded by appreciative murmurs from the ghostly crowd. St Cyr noticed that he could only see men, although he was convinced that he had heard female voices. There didn’t seem to be any women near the pit, let alone Carmen. He looked around several times, safely hidden in the deep dark between the rocks. When he turned his eyes to the fight again, he saw the grey fighter making a nervous move and stab the white fighter’s protector a third time. A cry of angry disappointment filled the air, the umpire tossed up a third stone and the fighters left the arena, the wounded protector was lead a few yards away and his wounds seemed to be treated, but St Cyr was unable to make out whether by men or by women.
Four more men entered the square. A red and a brown fighter, two protectors in white. The red fighter’s face showed a long scar on the left cheek – starting almost under the ear and stretching up to the forehead. It had probably been a small wonder that the jab of the knife in that fight in the past had spared his eye. The four went about their business furiously, their faces gleaming with power and energy, hatred and disgust. It was quite obvious that this was not just a fight for money, there definitely was more to it than met the eye. The brown fighter threw his knife into his left hand behind the back of his shiny white protector and thrust it forward in a flash, catching the red one and his protector unawares. The silvery steel vanished full length in the red fighter’s chest. A cry of excitement rose like a giant wave, also St Cyr had cried out loud in terror and excitement. All of a sudden there were torches all around him and he found himself detected – surrounded by men with dark faces grimly staring at him, the intruder, unwanted witness to their vicious entertainment. They held him with strong arms. The excitement of the discovery of an intruder had completely superseded the excitement of death. The cries dwindled to murmurs, and St Cyr did not know what was going on. After what seemed to him an eternity, the old umpire came up to him and explained something to him in Andalusian Spanish. He did not understand all the old man said, but he understood as much as that he had to fight for his life. He was led into the ring and tied to the brown-clad winner of the last fight with the strong leather rope at the end of the red loser, the leather still wet with the dead fighter’s blood. The white protector took his place in front of the brown fighter, St Cyr faced the two alone. Looking around he only saw darkness and fire, the spectators blending with the surroundings to form four impenetrable walls holding him captive in this Spanish mountain nightmare. The umpire asked, in a hoarse and high-pitched voice if there was anybody wanting to act as the protector of the intruder. Obviously nobody pitied him and wanted to risk his health for the stranger. The umpire asked again – and got an answer. Carmen appeared out of the darkness, raising a tide of unbelieving murmur around the arena she stepped towards him. She gave him an uninterpretable look – it seemed her eyes were more piercing than ever, yet covered with a crystal lid like a dangerously deep well. She took her position in front of him, almost touching him with her back. The umpire walked towards them and placed a long knife into St Cyr’s right hand. He knew that this was the unexpected moment of truth.